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Es freut uns ausserordentlich, heute dem ehemaligen Torhüter Gianfranco de Taddeo zum 90. Geburtstag gratulieren zu dürfen! Und besonders freut uns, dass sich Gianfranco noch immer bester Gesundheit erfreut.

Reisen, Konfitüre und Skiwachs

Gianfranco de Taddeo gehörte von 1950 bis 1954 zur ersten YB-Mannschaft. Seine Trainer waren zuerst Eric Norbert Jones, alsdann Albert Sing. De Taddeo duellierte sich in dieser Zeit auf höchst kameradschaftliche Weise mit seinem sportlichen Rivalen Walter Eich um die Nummer 1 im YB-Tor und kam zu zahlreichen Einsätzen in der ersten Mannschaft. Man entdeckt ihn auf dem Foto des Cupsiegers 1953 – damals setzten die Young Boys zur legendären Erfolgsserie mit vier Meistertiteln und einem weiteren Cupsieg an. Gianfranco de Taddeo bezeichnet seine YB-Jahre als die wichtigsten und schönsten seiner Fussballerkarriere, wobei ihm vor allem die USA-Tournee 1953 (mit Siegen gegen die USA, Irland und einem 1:1 gegen Liverpool) als schönste Erinnerung geblieben ist.

Wie alle anderen seiner Teamkollegen ging auch Gianfranco de Taddeo einem Beruf nach: Er war in seiner YB-Zeit Dekorateur beim Modehaus Weilemann am Waisenhausplatz. Für die USA-Reise bekam er damals keinen Arbeitsurlaub, weshalb er seine Stelle kündigte, um auf der grossen Tournee dabei sein zu können. In der Folge arbeitete er halt wieder in Basel und blieb YB aus der Ferne freundschaftlich verbunden.

Als YB 1961 im Januar und Februar die grosse Fernost-Reise ("Der Sonne entgegen") antrat, war er aber wieder zur Stelle: Es war ihm eine Freude, mit seinen ehemaligen Freunden wie Geni Meier, Heinz Schneiter und allen andern auch dieses Tournee-Erlebnis teilen zu dürfen. Selbstverständlich war de Taddeo in der Folge auch bei den jährlichen "Klassenzusammenkünften" der Sing-Mannschaft mit dabei.

Gianfranco de Taddeo galt als besonders fangsicherer Torhüter. Das hatte seinen Grund, wie er später erzählte: Er trug als Goalie keine Handschuhe, weil er seine Finger vor den Spielen jeweils mit Aprikosenkonfitüre einrieb (ein entsprechendes Glas nahm er in sein Tor mit). Der Trick hatte aber auch einen Nachteil: Seine Hände und das Konfi-Glas zogen im Sommer die Wespen und Bienen in Massen an – das war unangenehm und störte die Konzentration. Weshalb de Taddeo schliesslich von Konfitüre auf Skiwachs wechselte.

Gianfranco de Taddeo lebt bei ausgezeichneter Gesundheit in seiner Heimatstadt Basel, von wo er mit YB aber nach wie vor mitfiebert. Er war einer der allerersten Personen, die unserem Club auch schriftlich zum Titel 2018 gratulierten.

Es freut uns, dass wir nun unsererseits gratulieren dürfen! Alles Gute zum 90. Geburtstag, Gianfranco!



Der Cupsieg 1953: Stehend von links: Albert Sing, Louis Casali, Gianfranco de Taddeo, Heinz Bigler, Eugen Meier, Erwin Bähler, Otto Häuptli, Hans Flühmann, Charles Casali. Vorne von links: Peter Rösch, Max "Tüte" Zehnder, Walter Eich, Hans Grütter, Marcel Flückiger, Alphons Stadler.

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