Mit grosser Betroffenheit hat der BSC Young Boys vom Tod des unvergesslichen Berner Unternehmers Bruno Marazzi Kenntnis nehmen müssen. Bruno Marazzi verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren.
Bruno Marazzi war ein Freund des BSC Young Boys – und unser Verein ist ihm zu grossem Dank verpflichtet. Dass Bern (und YB) heute über ein wunderbares modernes Stadion verfügt, ist zu einem guten Teil ihm, Bruno Marazzi, zu verdanken.
Man schrieb die späten 80er-Jahre: YB spielte im altehrwürdigen aber baufälligen Wankdorfstadion (erbaut für die WM-Endrunde 1954) vor immer weniger Publikum und hatte Jahr für Jahr grösste Mühe, den Konkurs abzuwenden und eine Spiellizenz zu erhalten. Ein erstes Stadionprojekt (Schweizer Kandidatur für die Fussball-WM 1998) erwies sich trotz vorliegender Baubewilligung als überhaupt nicht finanzierbar – und der BSC Young Boys, inzwischen interimistisch geführt vom Verein Fussballstadion Wankdorf (VFSW) – suchte verzweifelt nach Lösungen und neuen Ideen, um wenigstens den Spielbetrieb weiterführen zu können.
Der Retter hiess schliesslich Bruno Marazzi, der dem damaligen VFSW-Co-Präsidenten Jacques Chèvre seine Idee, für YB ein multifunktionales Stadion zu bauen, präsentierte: Nur ein Stadion mit Mantelnutzung sei auf längere Frist realisierbar, und er, Marazzi, werde auch für neue Investoren sorgen. Freilich musste der VFSW das Baurecht nun an die neuen Investoren (Coop, Suva, Winterthur) veräussern und die Stadt Bern hatte den neuen Zonenplan zu genehmigen. Das Vorhaben gelang – im Mai 2001 lag die Baubewilligung vor und im Juli 2005 wurde das neue Stadion eröffnet. Es war ein Freudentag für YB – und Bruno Marazzi.
Bruno Marazzi hat zu seinen Jugendzeiten beim SC Langnau auch Eishockey gespielt – aber seine Passion galt natürlich seiner Baufirma, die er im Laufe der Jahre zu einem führenden Schweizer Unternehmen ausgebaut hat. Und klar: Mit YB blieb er stets verbunden.
Der BSC Young Boys entbietet der Trauerfamilie Marazzi sein herzliches Beileid.
[cb][sst]