Anthony Racioppi unterschrieb im Januar bei YB einen Vertrag bis 2025. Der 23-jährige Torhüter ist schweizerisch-französischer Doppelbürger – und hat auch italienisches Blut.
Anthony, wie lange hast Du gebraucht, um das 3:3 in St. Gallen zu verarbeiten? Natürlich haben wir uns alle darüber geärgert, dass es trotz eines 3:0-Vorsprungs nicht zum Sieg gereicht hat. Aber wir konnten uns nicht zu lange damit beschäftigen, weil am Sonntag ein grosser Match im Wankdorf bevorsteht.
Woran lag es, dass in St. Gallen Punkte verloren wurden? Es war vor allem eine Frage der Konzentration in den letzten 20 Minuten. Das sollte uns nicht passieren. Aber wir werden die Lehren daraus ziehen und alles daran setzen, es in Zukunft besser zu machen.
Du bist seit dem 10. Januar in Bern. Wie hast Du Dich eingelebt? Problemlos. Ich bin sehr gut aufgenommen worden und hatte den Vorteil, dass ich den einen oder anderen Mitspieler bereits kannte, zum Beispiel Felix Mambimbi und Cédric Zesiger aus der U21-Nationalmannschaft.
Du warst Schweizer U21-Nationalspieler, hast aber auch einen französischen Pass… …ja, meine Mutter ist schweizerisch-französische Doppelbürgerin, und italienisches Blut habe ich auch. Mein Vater stammt aus Neapel. Ich könnte auch den italienischen Pass beantragen.
Für welche Nationalmannschaft würdest Du Dich entscheiden, wenn Du wählen dürftest? Auch wenn ich viele Jahre in Frankreich gelebt habe: Ich bin in der Schweiz geboren, hier habe ich für die U21 gespielt. Darum würde ich mich für die Schweiz entscheiden. Und es ist natürlich ein Traum, einmal ein Aufgebot zu erhalten.
Welche Eigenschaften hast Du als Profi? Ich bin sehr ehrgeizig und investiere alles, um kontinuierlich besser zu werden und mit der Mannschaft Erfolg zu haben.
Hast Du ein Idol? Gianluigi Buffon ist seit je mein Vorbild. Er ist ein Goalie mit Klasse und einer grossartigen Ausstrahlung. Und wenn man sieht, was er alles erreicht hat, verdient das grössten Respekt. Aber ich war trotzdem nicht Fan von Juventus, sondern eher von Napoli. Meines Vaters wegen.
Ist Buffon für Dich auch der beste Torhüter der Geschichte? Ja, zusammen mit dem Spanier Iker Casillas.
Und wer ist aktuell der beste Goalie der Welt? Es gibt einige, die herausragend sind. Edouard Mendy von Chelsea zum Beispiel. Oder Gianluigi Donnarumma von PSG kommen mir sofort in den Sinn. Und es gäbe noch einige mehr.
Nun stehst Du mit YB vor dem Match gegen den FC Basel. Was erwartest Du? Drei Punkte. Wir können kein anderes Ziel haben, weil wir nach wie vor das grosse Ziel haben, Meister zu werden.
Trotz zehn Punkten Rückstand auf Leader Zürich? Natürlich! Wir sind eben erst in die zweite Saisonhälfte gestartet und haben noch 16 Spiele vor uns, oder besser: 16 Finals.
[pd][sst]