02.02.22 Interview

Der 20-jährige Lewin Blum ist am Samstag gegen Lugano zu seinen ersten Minuten in der Credit Suisse Super League gekommen. Der bei YB ausgebildete Aussenverteidiger aus Roggwil hat es vom Fan zu den Profis geschafft.

«Das ist ein unbeschreibliches Gefühl»


Lewin, hast Du damit gerechnet, dass Du schon im ersten Spiel des Jahres Dein Debüt in der Super League gibst?
Nein, nicht unbedingt. Ich machte mir nicht viele Gedanken, sondern nahm mir eines vor: Wenn ich gebraucht werde, will ich zu hundert Prozent bereit sein. Aber ich beschäftigte mich nicht mit der Frage, wann dieser Moment da sein würde.

Und wie hat sich Deine Premiere gegen Lugano angefühlt?
Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war schon als Kind Fan von YB, besuchte mit fünf Jahren erstmals ein Heimspiel im Wankdorf und träumte davon, selber einmal auf dem Platz zu stehen. Jetzt habe ich genau das erreicht: Aus dem Fan von früher ist ein YB-Spieler geworden. Das hört sich grossartig an.

Wer war früher Dein grosses YB-Idol?
Marco Wölfli, nicht wegen der Position, sondern weil mein Vater Mario ihn gut kannte. Die beiden spielten früher gemeinsam im YB-Nachwuchs.

Aus Dir ist ein rechter Aussenverteidiger geworden. Gab es bei YB einen Spieler auf Deiner heutigen Position, der Dich beeindruckt hat?
Vor allem Scott Sutter und später Kevin Mbabu. Beide gefielen mir nicht zuletzt deshalb, weil sie sehr offensiv eingestellt waren.

Wer war international Dein Vorbild?
Der Brasilianer Marcelo von Real Madrid faszinierte mich immer mit seinem Spielstil. Als Aussenverteidiger tauchte er immer wieder am Flügel auf.

Und wer hat Dich als Trainer am stärksten geprägt?
Das waren verschiedene Trainer in der Youth Base von YB. Und mein Vater, einst mein Trainer bei meinem Stammverein FC Roggwil. Er hat mich auch danach immer begleitet und ist zweifellos eine der wichtigsten Bezugspersonen.

Du hast die erste Hälfte der laufenden Saison bei Yverdon in der Challenge League verbracht. Was hast Du in diesen Monaten gelernt?
Yverdon war meine erste Station im Profifussball. Besonders im physischen Bereich habe ich Fortschritte gemacht, zwischen Nachwuchs- und Profi-Fussball gibt es schon einen markanten Unterschied. Ich erhielt erfreulicherweise viel Spielzeit - und dann kam es früher als erwartet zur Rückkehr zu YB.

Mit welchen Ambitionen?
Primär geht es darum, mich an das höhere Niveau zu gewöhnen. Und irgendwann will ich versuchen, einen Stammplatz zu erobern und bei YB eine wichtige Rolle zu übernehmen.

Willst Du dieses Ziel schon in diesem Frühling erreichen?
Ich bin Realist und kann die Situation einschätzen. Quentin Maceiras und ich sind zwei der Spieler, die für die rechte Abwehrseite infrage kommen. Meine Hoffnung ist es, dass ich zu möglichst vielen Einsätzen komme. Aber das bedingt natürlich, dass die Leistungen stimmen. Ich bin sicher keiner, der Ansprüche stellt. Ich weiss, dass ich zuerst einmal liefern muss. Mir ist klar: Ich kann und muss noch viel lernen.

Am Samstag leisteten gegen Lugano die Eingewechselten einen stattlichen Beitrag zum Erfolg.
Das ist so. Es hat sich ein weiteres Mal gezeigt, über welch starkes, breites Kader wir verfügen.

Am Sonntag steht die Partie in St. Gallen an, gegen eine Mannschaft, die mit einem 5:1 in Lausanne ins neue Jahr gestartet ist. Worauf stellst Du Dich ein?
Auf eine schwierige Aufgabe vor einem temperamentvollen Publikum. Aber wenn wir unsere Qualitäten abrufen, können wir auch dort bestehen.

[pd][sst]

 




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