Mittelfeldspieler Fabian Rieder ist bei YB ausgebildet worden und feiert am 16. Februar seinen 20. Geburtstag. Der U21-Nationalspieler hätte gern Thomas Müller und Kylian Mbappé im Team - und er sagt, warum er in der Mannschaft für alle nur «Pfüsi» ist.
Fabian, hast Du Dir einen Vorsatz fürs neue Jahr gefasst? Es ist kein Vorsatz im klassischen Sinn, sondern etwas, das ich mir immer wieder von neuem vornehme: Ich will mich täglich verbessern, in jeder Hinsicht. Und ich wünsche mir, gesund zu bleiben.
In welchem Bereich kannst Du Dich noch steigern? Steigerungspotenzial sehe ich in jeder Hinsicht. Ich kann an der Schnelligkeit arbeiten, die physische Präsenz in den Zweikämpfen verbessern, auch das Spiel mit dem rechten Fuss. Man wächst als Spieler mit der Erfahrung, darum ist es mein Ziel, so viele Einsatzminuten wie möglich zu erhalten.
Hattest Du als junger Spieler ein Vorbild? Als Fan des FC Bayern hatte ich natürlich Vorbilder: Toni Kroos und Thiago Alcàntara, die damals noch in München spielten, waren zwei. Heute ist es vor allem Kevin De Bruyne von Manchester City.
Und wen hättest Du gerne in Deiner Mannschaft, wenn Du frei wählen könntest? Thomas Müller. Er ist für mich eine Persönlichkeit, nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Wie er sich gibt, etwa in Interviews, finde ich einfach cool. Wenn ich einen zweiten Spieler wählen dürfte, wäre das Kylian Mbappé - ein Weltklassespieler.
Welche elf Spieler gehören in Deine persönliche Weltauswahl aller Zeiten? Ich stelle die Mannschaft im 4-3-3-System auf. Im Tor steht Manuel Neuer, vor ihm verteidigen Philipp Lahm, Sergio Ramos, Jérôme Boateng und David Alaba. Das Mittelfeldzentrum bilden Toni Kroos und Thiago Alcàntara, Kevin De Bruyne besetzt die Zehnerposition. Das Trio ganz vorne besteht aus Lionel Messi am rechten Flügel, Erling Haaland in der Mitte und Kylian Mbappé links.
Wer wäre der Trainer? Pep Guardiola.
Nächste Woche geht es für YB in der Super League weiter. Mit welchen Gefühlen blickst Du dem Auftakt gegen Lugano entgegen? Ich bin sehr zuversichtlich. Wir haben das alte Jahr mit dem 5:0 in Lugano sehr gut abgeschlossen und nun in der Vorbereitung gute Leistungen abgeliefert. Der Ehrgeiz und das Selbstvertrauen, den Titel erneut zu verteidigen und so Geschichte zu schreiben, sind in der Mannschaft spürbar. Aber uns allen ist bewusst, wie schwierig das wird: Bei acht Punkten Rückstand stehen wir sozusagen vor 18 Finalspielen.
Denkst Du mit Deinen knapp 20 Jahren daran, bald einen Transfer ins Ausland anzustreben? Nein. Ich überlege nicht, was in sechs Monaten, in einem Jahr oder in zwei Jahren sein könnte. Vermutlich hat jeder Schweizer Fussballer den Traum oder das Ziel, einmal in einer der grössten Ligen Europas zu spielen. Aber meine Konzentration gehört einzig und allein YB.
Du hast in der Champions League Werbung in eigener Sache gemacht. Unvergessen bleibt Dein wunderbarer Treffer im Old Trafford gegen Manchester United. Natürlich geniesse ich solche Momente, weiss aber auch, wie wichtig es ist, bodenständig zu bleiben und konsequent weiterzuarbeiten. Im Fussball kann es sehr schnell nach oben, aber im gleichen Tempo oder noch schneller wieder nach unten gehen. Ich versuche, mich selbstkritisch mit meinen Leistungen auseinanderzusetzen und mich nie zufrieden zu geben.
Über eines müssen wir noch reden: In der Mannschaft wirst Du nicht «Fäbu» gerufen, sondern «Pfüsi»… …das ist so. Ich gab nach meinem Einstand in der Super League (am 17. Oktober 2020, die Red.) gegen Servette ein Fernsehinterview und sagte nicht Physis, sondern Physigkeit. Das klang wie «Pfüsigkeit», und seither bin ich Pfüsi.
Wer kam auf die Idee, Dir diesen Übernamen zu geben? Christian Fassnacht. Am Tag nach diesem Interview zündete er mich an. Und Nicolas Bürgy ist in solchen Momenten auch sehr kreativ, er wirkt dann an vorderster Front mit (lacht). Es ist ja auch praktisch so, weil wir mit Lustenberger und mir zwei Fabian im Team haben. Ich nehme das jedenfalls mit Humor. Wir haben einfach eine lustige Mannschaft mit tollem Teamgeist beisammen. Und mittlerweile läuft es mir in den Interviews ja immer besser (lacht nochmals).
[pd][sst]