18.11.20 Vor YB - Basel
Thomas Häberli (46) hat eine langjährige Vergangenheit bei YB und beim FC Basel. Am Samstag treffen die zwei Mannschaften aufeinander - und Häberli sitzt daheim im luzernischen Ballwil vor dem Fernseher.

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«Mit einem Team arbeiten und Stadionbesuche - das fehlt mir»


Du warst bis Mitte Dezember 2019 Trainer des FC Luzern. Was machst Du derzeit?
Ich warte darauf, dass sich eine Gelegenheit ergibt, irgendwo wieder als Trainer einzusteigen. Der Fussball liess mich auch in den vergangenen Monaten nie los. Ich versuchte, am Ball zu bleiben, indem ich viel las und Spiele aus allen möglichen Ligen schaute. Dank meiner positiven Denkweise komme ich gut durch die nicht ganz einfache Situation.

Was ist vor allem nicht einfach?
Ich kann meine Leidenschaft nur begrenzt ausleben. Mir fehlt zum einen die Arbeit mit einer Mannschaft. Zum anderen vermisse ich aber auch Besuche im Stadion. YB - Vaduz Anfang Oktober ist das bislang letzte Spiel, das ich live sah. Es war ein wunderbares Gefühl. Inzwischen sind solche Momente leider nicht mehr möglich. Das Geschehen in der Super League verfolge ich natürlich dennoch sehr aufmerksam.

Was fällt Dir besonders auf?
Dass viele Clubs in einer Zehnerliga ein primäres Ziel haben: nicht in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Sie stehen unter hohem Druck. Das mag für Aussenstehende spannend sein, aber für die Direktbeteiligten ist das nicht besonders angenehm. Da rede ich aus Erfahrung.

Wer ist für Dich der Titelfavorit?
YB ist am besten aufgestellt, in jeder Hinsicht. Gute Mannschaft, guter Trainer, gute Führung, klare Strategie, saubere Kommunikation - ich sehe keinen anderen Verein in der Liga, der solche Voraussetzungen hat. Dass es derzeit mit dem Toreschiessen nicht gleich rund läuft wie auch schon, halte ich für völlig normal. Das ist eine Phase, es kommen wieder andere. Die Qualität ist zweifellos vorhanden.

Du warst neun Jahre Spieler und vier Jahre Nachwuchstrainer bei YB, in Basel warst Du kurze Zeit ebenfalls Spieler und fünf Jahre lang als Coach im Nachwuchs tätig. Was bleibt besonders haften?
Enge Beziehungen - zu beiden Vereinen. Meinen schönsten Abschnitt als Spieler erlebte ich bei YB, es sind in dieser Zeit und danach als Trainer wunderbare Freundschaften entstanden. Aber auch mit Basel verbindet mich vieles: Ich hatte dort die Gelegenheit, Einblicke in verschiedene Bereiche zu erhalten. Dafür bin ich sehr dankbar.

[pd][sst]
 


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