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Sekunden vor der Pause ging YB durch Filip Ugrinic in Führung, kassierte aber in einer zähen Partie in der 70. Minute den Ausgleich. Ab der 76. Minute mussten die Berner zu zehnt auskommen. Innenverteidiger Tanguy Zoukrou sah nach Intervention des VAR die Rote Karte.

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Vier Tage nach dem grossen Auftritt in Istanbul kehrt YB in den Liga-Alltag zurück. «Wir wollen den Schwung der Champions-League-Qualifikation mitnehmen», sagt Trainer Patrick Rahmen. Das heisst: im Wankdorf gegen Lausanne-Sport in der 6. Runde den ersten Meisterschaftssieg der Saison 2024/25 bewerkstelligen.

Vor dem Anpfiff belohnt das Publikum die Mannschaft mit stehenden Ovationen für den Coup unter der Woche. Und natürlich hofft der Anhang, dass die Young Boys ähnliche Spielfreude demonstrieren werden wie gegen Galatasaray. Aber die ersten guten Chancen erarbeiten sich die Westschweizer. Fousseni Diabaté scheitert zunächst an Goalie Marvin Keller, beim Nachschuss rettet Lewin Blum (21.) Kurz darauf ist erneut Keller zur Stelle, diesmal gegen Alvyn Sanches (24.). Und schliesslich fliegt ein Schuss von Kaly Sène über das Tor (33.).

YB, das ohne den gesperrten Mohamed Ali Camara auskommen muss, tut sich hingegen schwer, Lösungen in der Offensive zu finden. Trotzdem fällt noch vor der Pause der Führungstreffer. In der dritten Minute der Nachspielzeit kommt Filip Ugrinic an den Ball und zögert nicht lange. Mit seinem satten Distanzschuss überwindet er Torhüter Karlo Letica. Zufrieden sind die Berner mit ihrem Auftritt allerdings nicht. «Wir machen zu viele Fehler und haben Glück», sagt Sandro Lauper im Pauseninterview mit SRF. Christoph Spycher, der VR-Delegierte Sport, wählt klare Worte. Er fordert eine «massive Steigerung» in der zweiten Halbzeit: «Die Führungsspieler müssen vorangehen.»

Patrick Rahmen reagiert mit drei Wechseln. Miguel Chaiwa, Darian Males und Alan Virginius ersetzen den angeschlagenen Anel Husic, Sandro Lauper und Joël Monteiro. Aber Lausanne bleibt gefährlich, und es braucht einen wachsamen Keller, um den knappen Vorsprung zu verteidigen. Einmal pariert er einen Schuss von Antoine Bernède (47.), einmal einen Freistoss von Jamie John Roche (61.).

YB kommt an diesem Abend nicht in die Gänge und kassiert den Ausgleich. Nach einem Corner von Diabaté steigt der frühere YB-Junior Karim Sow hoch und bezwingt Keller (70.). Fünf Minuten später folgt der nächste Rückschlag. Tanguy Zoukrou stoppt Fabricio Oviedo regelwidrig. Nach Intervention des VAR schaut sich Schiedsrichter Alessandro Dudic die TV-Bilder an und zeigt Zoukrou die Rote Karte (76.). Fortan spielen in der YB-Innenverteidigung Blum und Chaiwa – ein Aussenverteidiger und ein Mittelfeldspieler.

Die Begegnung endet schliesslich 1:1. Es ist in der Super League das dritte Unentschieden in Serie nach dem 2:2 gegen Zürich und dem 2:2 in Yverdon. YB wartet weiterhin auf den ersten Meisterschaftssieg.

«Das war insgesamt zu wenig», bilanziert Keller, «am Ende müssen wir das Positive sehen: Wir haben den Match nicht verloren.» Blum fügt an: «Es fehlte die Energie. Wir konnten unser Potenzial nicht auf den Platz bringen.»

Weiter geht es für YB erst am 14. September mit dem Cup-Sechzehntelfinal in Vevey gegen den Promotion-League-Aufsteiger. Drei Tage später wird die Champions-League-Kampagne im Wankdorf gegen Aston Villa eröffnet.

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Eine Möglichkeit in Unterzahl in der Schlussphase: Males vor Lausanne-Goalie Letica. (Foto: Thomas Hodel)

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