Zwei Wochen nach dem 2:3 gegen Inter verlor YB auch 2:3 gegen Schachtar Donezk. Nach einer frühen Führung mussten die Berner in der Phase vor der Pause drei Tore hinnehmen. In der zweiten Halbzeit wurden sie für ihren Aufwand nicht belohnt.
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Der Gegner, der auf YB an diesem vierten Spieltag in der UEFA Youth League wartet, gilt als zäh und unangenehm. Schachtar Donezk setzte mit dem 1:0 auswärts gegen Arsenal ein erstes Ausrufezeichen. Und nach einem 0:3 gegen Atalanta Bergamo folgte mit dem 4:3 gegen Bologna bereits der zweite Sieg. Das ist Warnung genug für die Berner, die ihrerseits bislang einmal erfolgreich waren – und zuletzt gegen Inter Mailand trotz der 2:3-Niederlage eine gute Figur abgaben.
Das Team von Trainer André Niederhäuser erwischt in dieser Partie, die zur Mittagsstunde angepfiffen wird, einen guten Start. Captain Tristan Jost erobert den Ball und lanciert so den Angriff über Janis Lüthi nach zehn Minuten. Dieser wird im Strafraum von Mykola Oharkov regelwidrig gestoppt – Penalty.
Felix Tsimba übernimmt die Verantwortung und behält die Nerven. Der 18-jährige Stürmer, der im Auftaktspiel gegen Aston Villa (2:1) bereits einmal getroffen hat, nimmt nur einen kurzen Anlauf und bringt Gelbschwarz souverän in Führung.
Doch die Ukrainer antworten. In der 23. Minute hat YB noch Glück, dass Oleksandr Lomaha nur die Latte trifft. Doch dann wird Schachtar effizient. Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde gelingt Viktor Tsukanov der Ausgleich, sechs Minuten später sorgt Verteidiger Yehor Kostiuk das 2:1. Aber das ist noch nicht alles vor der Pause. Vladyslav Tiutiunov erhöht in der 43. Minute auf 3:1. Es ist eine schwache Phase der Young Boys, für die auch Christian Franke keine Erklärung findet. «Die ersten 20 Minuten waren gut», sagt der Technische Leiter der Youth Base, «aber dann folgt ein Abschnitt, der wirklich schlecht war.»
Niederhäuser reagiert auf die Rückschläge mit einem Dreifachwechsel. Loris Macumi, Daniel Mendes und Lutfi Dalipi ersetzen Arnis Ademi, Janis Lüthi sowie Mattia Bellino. Im legendären Parkstadion des FC Schalke 04 bleibt es lange beim 3:1 für Schachtar. Aber YB zeigt keine Anzeichen von Resignation und schafft den Anschlusstreffer. Nach einem Corner köpfelt Loïc Rumo den Ball aufs Tor. Oleksandr Bashmarin versucht zu klären, doch sein versuchter Befreiungsschlag endet mit einem Eigentor zum 2:3 (81.).
Ein Punktgewinn ist nun gewiss nicht mehr unrealistisch, zumal der Schiedsrichter mindestens fünf Minuten Nachspielzeit anzeigt. YB wirft nochmals alles nach vorne und versucht, mit weiten Bällen in den Strafraum Gefahr zu erzeugen. Selbst Goalie Kader Cherif stürmt noch mit, während sich die Schachtar-Fussballer offensichtlich nach dem Schlusspfiff sehnen. Jede sich bietende Gelegenheit nehmen sie wahr, um ein paar Sekunden zu gewinnen.
Der Aufwand der sehr jungen Berner wird schliesslich nicht belohnt. Zum zweiten Mal in Folge verlieren sie 2:3. «In der zweiten Halbzeit waren wir wieder deutlich besser im Spiel als vor der Pause und nicht weit vom 3:3 entfernt», so Franke, «leider hat es nicht gereicht, obwohl wir insgesamt nicht schlechter waren als unser Gegner.»
Weiter geht es für die Young Boys in der UEFA Youth League mit einem Heimspiel. Am 26. November treffen sie im Sportpark Wyler auf Atalanta Bergamo (14:00 Uhr).
Schachtar - YB 3:2 (3:1) Parkstadion, Gelsenkirchen. - 500 Zuschauende. - SR Umudlu (AZE). - Tore: 11. Tsimba 0:1. 29. Tsukanov 1:1. 35. Kostiuk 2:1. 43. Tiutiunov 3:1. 81. Bashmarin (Eigentor) 3:2. Schachtar: Bahlai - Drozd, Kostiuk, Bashmarin, Oharkov - Davydenko - Tiutiunov (92. Kaliuzhnyi), Smetana (79. Tryfanenko), Tsukanov, Halonskyi - Lomaha (68. Petruk). YB: Cherif - Souza Bregant, Thermoncy, Rumo, Ademi (46. Macumi) - Lüthi (46. Mendes), Rufener (76. Tschanz), Jost, Etoski (60. Wyss) - Bellino (46. Dalipi), Tsimba.
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