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Bei Roter Stern geriet YB vor der Pause in Rückstand, aber das Team von Raphael Wicky zeigte grosse Moral: Dank Toren von Filip Ugrinic (48.) und Cedric Itten (61.) ging der Gast in Führung. Zum Sieg reichte es nicht, die Serben glichen in der 88. Minute zum 2:2 aus.

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Es sieht gut aus für die Young Boys. 2:1 führen sie, Silvere Ganvoula könnte in der 83. Minute gar erhöhen. Aber Roter Stern Belgrad gibt sich nicht geschlagen, bleibt druckvoll in der Endphase, drängt auf das 2:2 und schafft das auch. In der 88. Minute düpiert Osman Bukari YB-Goalie Anthony Racioppi, der bis dahin mehrere Chancen der Serben vereitelt hat. «Ein Auswärtspunkt ist nicht schlecht», bilanziert Cedric Itten, bevor er anfügt: «Es wäre mehr möglich gewesen.» Alles in allem hat sich der Schweizer Meister aber zweifellos gute Noten verdient.

«Wir treffen auf eine sehr gute Mannschaft. Aber wir sind nach Belgrad gereist, um etwas mitzunehmen», sagt Raphael Wicky am Tag vor dem zweiten Auftritt in der UEFA Champions League. Und angesprochen auf die Atmosphäre, die im ausverkauften Stadion Rajko Mitic zu erwarten sei, fügt er an: «Wir müssen versuchen, aus der Stimmung eine positive Energie zu ziehen.»

Der Trainer setzt in der Defensive auf den wiedergenesenen Loris Benito – der Routinier hatte nach dem 1:3 gegen RB Leipzig drei Meisterschaftsspiele verletzungsbedingt verpasst. Benito gehört zu einer Mannschaft, die gut ins Spiel findet, mutig agiert und entschlossen in die Zweikämpfe geht.

YB gefällt und lässt sich von der lauten Stimmung nicht beeindrucken. Nach einer guten Aktion von Darian Males (4.) verhindert Anthony Racioppi mit starkem Reflex den Rückstand gegen Cherif Ndiaye (6.). Eine weitere Möglichkeit bietet sich Ulisses Garcia, der seinen Schuss von Omar Glazer abgewehrt sieht.

Nach 37 Minuten aber können die Serben nach einem YB-Corner zu einem Konter ansetzen. Osman Bukari enteilt, flankt, und Cherif Ndiaye drückt den Ball über die Linie. Zunächst annulliert Schiedsrichter William Collum das 1:0 wegen Abseits, aber dann meldet sich der VAR – und der Entscheid wird revidiert. Roter Stern führt und bringt den Vorsprung etwas glücklich in die Pause: In der sechsten Minute der Nachspielzeit vereitelt Torhüter Glazer das 1:1 gegen Filip Ugrinic.

Der YB-Mittelfeldspieler mit serbischen Wurzeln rückt kurz nach der Pause erneut in den Mittelpunkt – und diesmal lässt er sich nicht aufhalten. Joël Monteiro glänzt als Vorbereiter, Ugrinic mit Nervenstärke im Abschluss: Er ist für den verdienten Ausgleich besorgt.

Die Berner starten mit Schwung in die zweite Halbzeit und besitzen nach dem 1:1 gleich weitere Gelegenheiten durch Cedric Itten (53.) und Ulisses Garcia (54.). Dass sie nach einer Stunde schliesslich in Führung gehen, ist der Lohn für ihre gute Leistung. Nach einem Schuss von Ulisses Garcia prallt der Ball Nasser Djiga an die Hand, der VAR macht den Referee auf das Vergehen aufmerksam. Die Konsequenz: Penalty für YB. Cedric Itten übernimmt die Verantwortung und behält die Nerven – 2:1 für den Gast aus der Schweiz.

Die Young Boys sind durch den Rückstand nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Sie haben unbeirrt weitergemacht und mit toller Moral die Wende herbeigeführt. Aber sie stehen einer Mannschaft gegenüber, die den Druck erhöht und auch zu Gelegenheiten kommt. Lange verteidigt das Team von Raphael Wicky das 2:1, bis die 88. Minute anbricht. Omar Bukari erwischt Racioppi aus spitzem Winkel.

2:2 steht es nach 90 Minuten, 2:2 auch nach 97 Minuten, als William Collum die Partie abpfeift. YB hat einen ersten und verdienten Punkt auf dem Konto. «Prinzipiell bin ich stolz auf die Mannschaft», sagt Coach Wicky, «sie war mutig und mit der richtigen Mentalität im Spiel. Gleichzeitig verspüre ich auch ein bisschen Frust, weil Roter Stern aus dem Nichts zum 1:0 gekommen ist. Da haben wir uns nicht gut angestellt.»

Weiter geht es am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen Basel in der Credit Suisse Super League. Anpfiff im Wankdorf ist um 16:30 Uhr. Danach ruht der Spielbetrieb für zwei Wochen wegen der EM-Qualifikation. Nach der Pause empfängt YB den FC Zürich am 21. Oktober (18:00 Uhr).

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Filip Ugrinic trifft zum 1:1-Ausgleich. (Foto: Thomas Hodel)

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