14.01.14 FREUNDSCHAFTSSPIEL
Die Young Boys können auch im Trainingslager in Portugal auf die Unterstützung ihrer Fans zählen. Beim Testspiel in Lagos gegen Bayer Leverkusen (2:2) waren am Freitag rund 30 Fans vor Ort, die am Montag auch dem Trainingsplatz in Almancil ihre Aufwartung machten - aus gutem Grund. Das bereits ein bisschen zur Tradition gewordene Spiel im Rahmen des Trainingslagers gegen den YB-Staff stand auf dem Programm. Wer auch immer den Begriff Freundschaftsspiel erfunden hat - für diese Begegnung traf er zu. Ein Schiedsrichter? Nicht nötig. Ein umstrittener Entscheid? Fehlanzeige. Buhrufe gegen den Gegner: Unvorstellbar. Eine gelbe Karte: Weshalb? Kurz und sehr gut: Die Fans und der YB-Staff lieferten sich eine wunderbar faire und abwechslungreiche Partie. Im Prinzip war der von den Young Boys in den Sekunden vor dem Anstoss vorgeführte Haka-Dance in Anlehnung der neuseeländischen Rugby-Spieler die "aggressivste" Szene des Spiels...
 
Aus Sicht der Young Boys gilt es folgende Erkenntnisse herauszustreichen: Präsident Werner Müller hatte mit einem Pfostenschuss Pech im Abschluss, Uli Forte zeigte als laufstarke Arbeitsbiene höchstpersönlich, was er von seinen Schützlingen bezüglich Umschalten erwartet, Sportchef Fredy Bickel scheute als Offensivspieler keinen der beiden Sechzehner, Assistenztrainer Harry Gämperle war in den Zweikämpfen fast so fordernd wie im Training der ersten Mannschaft, Temporär-Goalie und Konditionstrainer Martin Fryand bestätigte in seinem zweiten Spiel als Torhüter seit einem Jahr die Glanzleistung vor Jahresfrist, als er sich beim gleichen Anlass in Spanien als fliegender Keeper eher länger in der Luft als auf dem Boden befand, Goalietrainer Paolo Collaviti durfte nicht nur Freude an Fryand haben, sondern auch an seinen gelungenen Pässen, Sturmläufen und zwei Toren und - zu sehr guter Letzt: Stéphane Chapuisat spielte so, als hätte man in den Neunzigerjahren um 18 Uhr den ARD-Kanal für die Sportschau eingeschaltet. Er trickste, flankte, dribbelte, schoss - und genoss. Wie alle anderen.
 
Zuletzt stand ein 6:2-Sieg für den, sagen wir, Favoriten - dank je zwei Toren von Chapuisat, Collaviti und Physiotherapeut Tino Maurer.
 
Am Ende der Veranstaltung sorgte der ehemalige Champions-League-Sieger mit Dortmund und heutige YB-Chefscout Chapuisat für ein besonderes Zückerchen: Er stellte sich ins Tor und forderte die Fans als Schützen heraus. Na ja, an das Niveau von Martin Fryand kam Chapuisat nicht ganz heran. Aber seinen guten Riecher stellte er auch auf der Torlinie unter Beweis...
 
Am Dienstag steht für YB das Testspiel gegen Benfica B um 16 Uhr Schweizer Zeit an. Danach kommen die Fans in den Genuss weiterer wertvoller Begegnungen: Sie treffen die Spieler zum gemeinsamen Apéro.



[as]




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