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Mittelfeldspieler Lukasz Lakomy erzielte für YB in Stuttgart früh das 1:0. Aber vor 60’000 Zuschauenden vermochten die Gastgeber zu reagieren. In der zweiten Halbzeit erzielten sie vier Tore innert 22 Minuten. Anlass zu Diskussionen gab vor allem die Entstehung des 2:1.

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Bevor der Ball rollt, wird es still im mit über 60’000 Menschen ausverkauften Stadion in Stuttgart. In einer Trauerminute wird einem verstorbenen Sohn von YB-Stürmer Meschack Elia gedacht. Die Spieler beider Mannschaften tragen Trauerflor an einem Abend, an dem für Joël Magnin der sportliche Teil im Zeichen der Solidarität stehen soll.

3'500 Fans aus Bern sind angereist, so viele wie noch nie bei einem europäischen Auftritt von YB in der Fremde. Was sie sehen, ist ein Team, das die Vorgabe seines Trainers beherzigt. Das mutig anfängt und sich mit der Führung belohnt. Alan Virginius legt den Ball auf, Lukas Lakomy trifft aus rund 18 Metern. Danach zeigen die Gäste, wem sie dieses Tor widmen: Sie halten geschlossen ein Trikot von Meschack Elia in die Kamera.

YB, mit dem Duo Loris Benito/Mohamed Ali Camara in der zentralen Defensive und mit Kastriot Imeri als «Zehner», muss danach das Spieldiktat den Einheimischen überlassen. In der 22. Minute verpasst Ermedin Demirovic den Ausgleich noch, aber drei Minuten später ist das 1:1 Tatsache. Josha Vagnoman bereitet vor, Angelo Stiller vollendet. Der deutsche Nationalspieler lässt Goalie David von Ballmoos keine Chance.

Der Tabellenachte der Bundesliga ist sichtlich bemüht, noch vor der Pause nachzulegen. Aber die Young Boys schaffen es, sich aus der Umklammerung zu befreien, und verteidigen das Remis verdientermassen bis zum Ende der ersten Halbzeit.

Aber es bleibt nicht dabei. Der VfB liegt nach 53 Minuten 2:1 vorne, wobei dieser Treffer einer mit einer besonderen Geschichte ist. Joël Monteiro gewinnt ein Laufduell gegen seinen einstigen YB-Teamkollegen Fabian Rieder. Der Schiedsrichterassistent hebt die Fahne und zeigt so an: Der Ball hat die Grundlinie überquert, was Abstoss zur Folge hätte. Doch weit gefehlt. Rieder spielt weiter, bedient Enzo Millot, der erfolgreich abschliesst. Der georgische Referee unterbricht die Partie nicht und anerkennt den Treffer schliesslich, weil laut dem VAR der Ball eben doch nicht hinter der Grundlinie gewesen sein soll.

Es folgen weitere bittere Minuten, in denen der VfB auf 5:1 erhöht. Chris Führich (61.), Josha Vagnoman (66.) und der eingewechselte Yannik Keitel (75.) sind für die Tore besorgt. Grossen Anteil am Erfolg hat auch Fabian Rieder mit drei Assists.

Beim 5:1 bleibt es. Damit endet auch die sechste Partie in der laufenden Kampagne der UEFA Champions League ohne Punktgewinn für den Schweizer Meister. «Das war zu wenig von uns», sagt David von Ballmoos, «wir haben die vielen Fans, die uns nach Stuttgart begleitet haben, enttäuscht. Aber es war nicht einfach, den Job so zu machen, wie wir das wollten.» Loris Benito fasst emotional zusammen: «Die Nachricht vom Tod eines Sohnes von Meschack Elia hat uns alle schockiert. Wir versuchten, den Fokus auf den Match zu legen, wir wollten für Meschack Elia und für seine Familie alles geben. Das Spiel verloren wir, weil wir nicht gut genug waren. Aber das ist nach dem, was passiert ist, zweitrangig.»

Am kommenden Sonntag schliesst YB das Jahr 2024 mit einem Heimspiel in der Super League ab. Zu Gast im Wankdorf ist Servette (14:15 Uhr).

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Lukasz Lakomy trifft zum 1:0: Die Mannschaft widmet das Tor ihrem Teamkollegen Meschack Elia und seiner Familie. (Foto: Thomas Hodel)

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