Sonntag, 18. Oktober 1998: YB hat grösste finanzielle Probleme, liegt am Tabellenende, spielt im baufälligen alten Wankdorfstadion. Der Match gegen Cupsieger Lausanne steht an – auf den Rängen verlieren sich an diesem Sonntagnachmittag gerade 3'800 Personen.
Und dann dies: Die Gelbschwarzen von Trainer Claude Ryf zeigen eine Gala, die ihnen niemand zugetraut hatte. Cupsieger Lausanne – unter anderem mit den Internationalen Brunner, Ohrel und Celestini – wurde gleich mit 7:2 geschlagen. Zwei YB-Tore schossen Martin Fryand (der seit vielen Jahren Konditionstrainer unserer ersten Mannschaft ist) und Agent Sawu, ferner trafen Martin Lengen, Jürg Studer und Alain Baumann. Gleich fünf der sieben Treffer entstanden nach einem Assist von Admir Smajic.
Das 7:2 weckte Hoffnungen – doch sie wurden nicht erfüllt. Ende Saison 1998/99 stieg YB ab. Nach einer tristen Spielzeit in der Nationalliga B erfanden sich die Young Boys aber in der folgenden letzten Wankdorf-Saison 2000/01 und alsdann im Neufeld-Exil neu und legten zusammen mit dem Publikum (Slogan: «YB macht glücklich») den Grundstein zur heutigen Erfolgsgeschichte.
YB - Lausanne 7:2 (2:1) Wankdorf. - 3'800 Zuschauende. - SR Vollenweider. - Tore: 16. Fryand (Smajic) 1:0. 37. Thurre 1:1. 44. Lengen (Smajic) 2:1. 50. Sawu (Smajic) 3:1. 58. Studer (Sawu) 4:1. 62. Sawu (Smajic) 5:1. 67. Baumann (Kehrli) 6:1. 77. Shahgeldyan 6:2. 78. Fryand (Smajic) 7:2. Bemerkungen: Lattenschuss Bekirovski (48.), Pfostenschuss Shahgeldyan (93.). - Gelbe Karte an Piffaretti (28.). YB: Knutti - Küffer, Lengen (71. Eich), Pintul, Studer - Baumann, Bekirovski - Kehrli (78. Moser), Smajic (86. Allenbach), Fryand - Sawu. Lausanne: Brunner - Hottiger, Londono, Puce (71. Gogoua), Hänzi - Ohrel (54. Celestini), Piffaretti, Rehn (54. Gerber), Douglas - Thurre, Shahgeldyan.
[cb][sst]