17.01.22 Interview

Der französisch-ivorische Stürmer Wilfried Kanga (23) kam im Sommer 2021 aus der Türkei zu YB. Er lässt sich von Karim Benzema inspirieren, würde Carlo Ancelotti auf die Bank seiner Weltauswahl setzen – und fühlt sich mit seiner Familie in Bern ausgesprochen wohl.

«Ich kann mich noch weiter steigern»

Wilfried, hast Du Dir einen Vorsatz fürs neue Jahr gefasst?
Nein. Ich wünsche mir einfach Gesundheit – und Erfolg mit meiner Mannschaft. Wir wollen den Meistertitel holen.

Hattest Du als junger Spieler ein Vorbild?
Mein einziges Idol in meinem Leben ist Gott. Wenn ich aber einen Spieler nennen soll, der mir in meiner Jugend imponiert hat, sage ich: Didier Drogba.

Und wen würdest Du heute gerne in Deiner Mannschaft haben, wenn Du wählen könntest?
Aktuell wäre das Karim Benzema. Ich mag es, ihm zuzuschauen, und lasse mich gerne von ihm inspirieren. Eine Option wäre Romelu Lukaku, der mich ebenfalls beeindruckt.

Welche elf Spieler gehören in Deine persönliche Weltauswahl aller Zeiten?
Wir spielen im 4-4-2-System mit Petr Cech im Tor. Die vier Verteidiger: Philipp Lahm, Nemanja Vidic, Sergio Ramos und Ashley Cole. Mein Mittelfeld besteht aus Yaya Touré und Andrés Iniesta im Zentrum, auf der linken Seite Neymar, rechts Lionel Messi. Und vorne stürmen Ronaldo, der Brasilianer, und Cristiano Ronaldo.

Wer wäre der Trainer?
Carlo Ancelotti sässe auf der Bank.

Kehren wir auf die nationale Bühne zurück. Mit welchen Gefühlen blickst Du dem Start Ende Januar entgegen?
Mit positiven. Mit grosser Vorfreude, grosser Lust – ich bin froh, wenn es wieder losgeht und wir uns daran machen können, das Ziel zu erreichen, das ich bereits erwähnt habe. Die Qualität dafür ist vorhanden, davon bin ich überzeugt. Jetzt liegt es an uns, die Bestätigung zu liefern und den Rückstand auf Zürich aufzuholen.

Du bist seit vergangenem Sommer bei YB. Welches Bild hast von der Schweiz bisher erhalten?
Ich bin mit meiner Familie hier und ich kann nach ein paar Monaten sagen: Es gefällt uns ausgezeichnet. Wir lieben das Land, diese Ruhe, wir haben sehr sympathische Menschen kennengelernt. Es fehlt uns wirklich an nichts hier.

Verstehst Du schon ein paar Brocken Berndeutsch?
Schwierig… Wenn, dann handelt es sich um fussballspezifische Begriffe, die ich auf Deutsch verstehe. Es ist keine einfach Sprache – aber ich arbeite daran. (schmunzelt)

Du hast in der Meisterschaft achtmal, im Cup viermal getroffen. Offensichtlich findest Du Dich immer besser zurecht.
Ja, das ist so. Ich benötigte einige Wochen Anlaufzeit, aber das war nach mehreren Monaten, in denen ich nicht gespielt hatte, keine Überraschung. Ich musste mich zuerst an die neue Umgebung gewöhnen, an einen anderen Fussball, mich auch integrieren in einer neuen Mannschaft. Aber dank viel Arbeit und grosser Unterstützung im Klub ist mir das gut gelungen. Und ich glaube, dass ich mich noch weiter steigern kann.

Du wurdest einst bei Paris St-Germain ausgebildet. Ist es ein Traum, einmal zu PSG zurückzukehren?
Sieben Jahre spielte ich im Nachwuchs und unterschrieb bei PSG auch meinen ersten Profivertrag. Natürlich ist das ein grosser Verein, aber ich träume nicht davon, eines Tages dort zu spielen. Wenn es so weit kommt, ist das natürlich schön, wenn nicht, ist das kein Problem. Ich träume auch nicht von einem Transfer in eine andere, grössere Liga. Meine Konzentration gehört YB. Tore schiessen, für die Mannschaft arbeiten - danach sieht man, was passiert.

Du kennst die Ligue 1, die türkische Liga, nun auch die Super League. Wo ordnest Du das Niveau des Schweizer Fussballs ein?
Die Schweiz muss sich nicht verstecken. Das Niveau ist wirklich gut, ich habe mit YB einige umkämpfte Spiele erlebt. Für mich ist es eine Herausforderung, mich hier durchzusetzen. Und es macht richtig Spass, hier spielen zu dürfen.
 

[pd][sst]

 




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