12.06.19 Interview
Sandro Lauper (22) zog sich im letzten Saisonspiel gegen Luzern einen Kreuzbandriss zu. Sein grosses Ziel: nach einem sauberen Aufbau das Comeback in der Rückrunde geben.

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Sandro, wie verläuft der Genesungsprozess?
Relativ gut. Ich mache, was mir möglich ist, und versuche, die Muskulatur zu stärken, so gut das eben schon geht. Ich muss aber vorsichtig sein und brauche Geduld.

Hast du nach der Verletzung mit dem Schicksal gehadert? Und auch, dass es ausgerechnet im letzten Spiel der Saison sein musste?
Das kam schon vor. Aber es ist passiert, rückgängig machen kann ich es nicht. Wenn ich mich dabei ertappe, wie ich mir Fragen stelle, sage ich mir sofort: Aufhören, es bringt alles nichts. Sonst zieht mich das mental nur runter. Und was den Zeitpunkt angeht: Das tut eigentlich nichts zur Sache. Passiert ist es in einer Situation, wie sie in einem Match unzählige Male vorkommt.

Konntest du den Meistertitel überhaupt richtig feiern?
Bei der Pokalübergabe war ich etwas eingeschränkt, aber es ging schon. Als ich an Krücken auf die Bühne humpelte, ahnte ich, dass es eine gravierende Verletzung sein würde, in der Kabine deuteten erste Untersuchungen kurz zuvor darauf hin. Aber beim Umzug am anderen Tag ging es ganz gut. Ich bekam ein Plätzli und konnte die Feier so geniessen.

Wie steht es mit Ferien?
Die musste ich leider absagen. Ich wäre am Tag nach den Festlichkeiten in der Stadt abgereist. Aber ich bin mit Sportchef Christoph Spycher und Trainer Gerardo Seoane in Kontakt - vielleicht erhalte ich eine Woche zusätzlich Ferien, um den Kopf lüften zu können.

Hast du dir ein Ziel gesetzt, wann du das Comeback geben willst?
Wichtig ist mir vor allem eines: dass ich vollständig gesund werde. Darum kommt es nicht darauf an, ob ich einen Monat früher oder später wieder einsatzbereit bin. Ein sauberer Aufbau ist mir wichtig. Mein Ziel ist es, in der Rückrunde das Comeback geben zu können.

Haben Sie sich mit Spielern, die auch schon einen Kreuzbandriss erlitten haben, ausgetauscht?
Ich redete einmal mit Thuns Captain Dennis Hediger darüber. Er kämpft sich derzeit ja auch von dieser Verletzung zurück.

Bleibt die Saison 2018/19 für dich trotzdem in positiver Erinnerung?
Absolut, die positiven Dinge überwiegen deutlich. Ich kam vom FC Thun zu YB, spielte in der Champions League und wurde Schweizer Meister. Wir reihten Sieg an Sieg, stellten neue Rekorde auf, und ich durfte ein Teil dieses Teams sein. Unglaublich! Ich werde dereinst meinen Kindern mehr von den sportlichen Highlights erzählen als von meinem Kreuzbandriss.

[pd][sst]


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