06.06.19 Interview
Nach sechs Jahren wechselt Assistenztrainer Harry Gämperle zu Hertha Berlin. Es ist für den 51-Jährigen das zweite Engagement in der deutschen Hauptstadt nach 2007.

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Harry Gämperle, was zieht Sie fort aus Bern?
Hertha Berlin (schmunzelt). Ich weiss sehr wohl, was ich an YB hatte. In sechs Jahren wurden wir zweimal Meister und spielten in der Champions League. Ich durfte Grosses miterleben und weiss, dass ich etwas Schönes und Gutes verlasse. Aber gross war eben auch der Reiz der neuen Aufgabe in der Bundesliga. Ich sehe das als Chance und bin den YB-Verantwortlichen um Sportchef Christoph Spycher sehr dankbar, dass ich aus dem Vertrag aussteigen durfte.

Sie waren von 2007 bis September 2009 bereits einmal bei der Hertha. Haben Sie sich bei Fabian Lustenberger, der den umgekehrten Weg geht, schon erkundigt, was sich in Berlin seither verändert hat?
Noch nicht, aber ich werde ihn sicher noch anrufen. Derzeit beschäftige ich mich vor allem mit der Suche einer Wohnung oder eines Hauses. Nächste Woche habe ich ein paar Besichtigungstermine.

Welches war Ihr absolutes Highlight bei YB?
Es gab viele verschiedene Momente, die ich nie vergessen werde. Ganz oben steht aber der 28. April 2018, der Tag, an dem YB zum ersten Mal seit 32 Jahren wieder Schweizer Meister wurde. Diese Geschichte mit dem Penalty, den Marco Wölfli gegen Luzern abwehrt, diese Emotionen, dieses Publikum… Ich hätte nicht geglaubt, dass sich solche Massen bewegen lassen. Es war extrem eindrücklich. Und nach dem ersten Meistertitel kam die Kampagne in der Champions League - auch das war wunderbar.

Und was erzählen Sie jemandem, der Sie bittet, die Mannschaft von YB zu beschreiben?
Ich sage ihm, dass sie eine unheimlich gute Mentalität hat. Die Spieler sind starke Charaktere und erfolgshungrig. Unter der Woche haben sie sehr zielgerichtet gearbeitet, die Leistungsbereitschaft und Trainingskultur waren überragend. Die Zusammenarbeit hat einfach Spass gemacht.

Wie wird sich YB in Zukunft schlagen?
Natürlich muss man noch abwarten, wie die Mannschaft nach der Transferperiode aussehen wird. Ich traue diesem Team aber zu, dass es wieder ganz oben dabei sein und den Meistertitel erringen wird. Und was die Qualifikation für die Champions League angeht: Natürlich wartet ein harter Brocken auf YB, aber warum soll es im Playoff nicht wieder klappen? Ich werde YB aus der Ferne aufmerksam verfolgen und bin ab jetzt Fan der Mannschaft.

Eine letzte Frage noch: Sie scheinen mit 51 immer noch das Wettkampfgewicht aus Zeiten zu haben, in denen Sie selber Profi waren. Wie schafft man das?
Mit gesunder Ernährung - und ich gehe nicht zu oft in den Ausgang. Aber keine Angst: Ein paar Fältchen mehr als zu meiner Zeit als Spieler habe ich schon! (lacht)

[pd][sst]


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