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Die Young Boys verlieren in Zürich gegen den Grasshopper Club deutlich mit 1:4. Die dritte Niederlage der Saison ist auch gleich die höchste.

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Rund 4'500 Bernerinnen und Berner begleiten YB in den Letzigrund – mit der Überzeugung, dass die Mannschaft an diesem 25. April für den 16. Meistertitel in der Vereinsgeschichte sorgen wird. Ausserdem fiebern rund 4'000 Fans beim Public Viewing im Wankdorf mit, in der Hoffnung, dass die Freinacht Tatsache wird.

Allerdings treffen die Young Boys im Letzigrund auf einen Konkurrenten, der erheblichen Widerstand leistet und nicht bereit ist, im eigenen Stadion dem Gegner die Bühne zu überlassen. In der 23. Minute profitiert Shkelqim Demhasaj von einer nicht geglückten Abwehraktion, der Stürmer bringt die Grasshoppers in Führung. Drei Minuten später fällt das vermeintliche 1:1, aber: Der VAR meldet sich, weil Joël Monteiro kurz vor Tomás Ribeiros Eigentor im Abseits stand. Keinen Einwand gibt es in der 31. Minute: Ulisses Garcias ideale Flanke verwertet Christian Fassnacht mit dem Kopf zum Ausgleich.

Die Young Boys, die ohne den gesperrten Fabian Rieder auskommen müssen, sind zurück in der Spur, kommen dem 2:1 nahe, doch Monteiros Treffer wird wegen Offside annulliert (37.). Beim unentschiedenen Spielstand bleibt es nicht bis zur Pause. GC kontert zielstrebig über Demhasaj, dessen Vorlage Petar Pusic per Kopf vollendet.

Kaum hat die zweite Halbzeit begonnen, bauen die Einheimischen den Vorsprung aus. YB-Goalie Anthony Racioppi stoppt Bendeguz Bolla mit einem starken Reflex, wird aber trotzdem bezwungen. Der Ball prallt via Captain Fabian Lustenberger ins Tor. Zum ersten Mal kassiert YB in dieser Saison mehr als zwei Treffer. Das 1:4 verhindert Racioppi mit erneut bravouröser Parade gegen Demhasaj (59.).

Die Berner versuchen, eine Antwort zu geben und sich aufzulehnen. Zuerst sieht der eingewechselte Cheickh Niasse seinen Schuss von GC-Goalie André Moreira abgewehrt (61.), dann verpasst Jean-Pierre Nsame das Ziel nur knapp (63.). Und dann wird Trainer Raphael Wicky auch noch zu einem Wechsel gezwungen. Cedric Itten muss das Spielfeld angeschlagen verlassen.

Es ist definitiv nicht der Abend der Young Boys, denen zu viele Fehler unterlaufen und nicht mit der gewohnten Effizienz agieren. Der Anschlusstreffer fällt nicht, dafür das 4:1 für ein höchst effizientes GC. Ribeiro geht nach einem Rencontre von Lustenberger in der 77. Minute zu Boden, Pusic bezwingt Racioppi mit einem Penalty.

Dabei bleibt es. Das 1:4 arbeiten die Spieler selbstkritisch auf. «Es war wohl die schwächste Leistung in dieser Saison», sagt Fabian Lustenberger, «wir suchen keine Ausreden: Wir haben verdient verloren. Aber das wirft uns nicht aus der Bahn.» Christian Fassnacht fügt an: «Wir haben unser gewohntes Leistungsniveau nicht erreicht. Zu viel war nicht YB-like. Es war ein Abend zum Vergessen.»

YB muss die Meisterfeier also vertagen, wobei rechnerisch die Möglichkeit besteht, dass bereits am Donnerstag- oder am Samstagabend alles klar ist – je nach Verlauf der Spiele von Luzern, Servette und Lugano.

Ansonsten bietet sich am Sonntag (16:30 Uhr) eine Gelegenheit, selber alles klarzumachen. Der Gegner dann im Wankdorf: Luzern. Was wiederum Erinnerungen an den 28. April 2018 weckt. Es war der Tag, an dem sich YB gegen den FCL 2:1 durchsetzte und den ersten Meistertitel seit 32 Jahren perfekt machte.

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Christian Fassnacht schoss im Letzigrund den einzigen YB-Treffer. (Foto: Thomas Hodel)

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