Während fast 68 Minuten verteidigte der Schweizer Meister sein Tor erfolgreich, dann gelang dem italienischen Nationalspieler Matteo Pessina das entscheidende 1:0 für Atalanta.
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Am Vortag sprach YB-Trainer David Wagner von einem «wahnsinnig interessanten Test» gegen einen Gegner von «Topqualität». Aber er hob auch die Ambitionen von YB hervor: «Wir wollen unser Gesicht zeigen, unseren Fussball.» Von den 16 Partien unter seiner Leitung hatten die Berner bis an diesem Mittwoch nur eine verloren. Und in den letzten zehn Wettbewerbsspielen gab es nicht weniger als neun Siege.
Wagner musste in Bergamo nicht nur auf die verletzten Cédric Zesiger, Fabian Lustenberger und Jean-Pierre Nsame verzichten, sondern auch auf Christian Fassnacht, der nach einem Zusammenprall im Spiel gegen St. Gallen nicht rechtzeitig wieder fit geworden war. Seine Position auf der rechten Mittelfeldseite übernahm der laufstarke Meschack Elia.
Die Einheimischen bemühten sich rasch um die Kontrolle des Spiels und kamen durch den Kolumbianer Duvan Zapata auch zum ersten Abschluss (5.). Goalie David von Ballmoos bestand diese Prüfung aber mit Bravour. In der 17. Minute schien die Führung für die Italiener Tatsache, als der Ball des italienischen Nationalspielers Rafael Toloi via Bein von Sandro Lauper im YB-Tor landete. Allerdings meldete sich der Video Assistant Referee – und Schiedsrichter Felix Brych annullierte das 1:0 wegen einer Abseitsposition von Toloi.
YB verteidigte solidarisch, schaffte es so, den Gegner weitgehend vom Strafraum fernzuhalten – und erarbeitete sich nach 27 Minuten selber eine Topchance. Christopher Martins lancierte Elia mit einem präzisen Pass in die Tiefe, aber der 24-Jährige verfehlte mit seinem Schuss das Ziel. Etwas Glück benötigte der Gast aus der Schweiz kurz vor der Pause, als Matteo Pessina den Ball nicht richtig traf und Von Ballmoos die Situation klären konnte. Darum stand es 0:0 nach 45 Minuten – ein gutes Ergebnis für YB.
Atalanta erhöhte mit Beginn der zweiten Halbzeit den Druck, das Geschehen verlagerte sich immer mehr in die YB-Platzhälfte und zwang den Gegner zu noch mehr Verteidigungsarbeit. Nach einer Stunde konnte Von Ballmoos gegen Davide Zappacosta noch parieren, aber in der 68. Minute war der Goalie machtlos. Pessina, auch er Nationalspieler und Europameister mit Italien, verwertete eine Hereingabe des energischen Zapata. Atalanta, das in der vergangenen Saison mit 90 Toren die stärkste Offensive der Serie A stellte, hatte den Widerstand gebrochen und sich dieses 1:0 verdient.
Von Ballmoos verhinderte danach reflexschnell das 0:2 gegen den auffälligen Zapata, er stoppte auch den eingewechselten Luis Muriel. YB gelang es nach dem Rückstand kaum, für Unruhe im Atalanta-Sechzehner zu sorgen. Einzig Martins kam zu einem Abschluss, als die Nachspielzeit bereits angebrochen war. Der Ball flog aber über das Tor. Darum blieb ein zweiter Coup nach dem 2:1 gegen Manchester United zum Auftakt aus.
Für YB steht am Wochenende bereits die nächste Auswärtsreise an. In der Super League wartet Servette am Sonntag um 16:30 Uhr auf den Meister. In der Champions League geht es am 20. Oktober mit dem Heimspiel gegen Villarreal weiter (21:00 Uhr).
Moumi Ngamaleu im Duell mit Atalantas De Roon. (Bild: Thomas Hodel)
[pd][sst]
Spielort: Gewiss Stadium
Zuschauende: 8'536
Spielleitung: Brych (D)
Tore:
68. Pessina 1:0.
Auswechslungen:
11. Maehle für Gosens. 66. Kanga für Siebatcheu. 66. Rieder für Elia. 69. Mambimbi für Sierro. 74. Muriel für Malinovskyi. 74. Pasalic für Pessina. 83. Maceiras für Hefti. 83. Spielmann für Aebischer. 89. Pezzella für Zappacosta. 89. Koopmeiners für Freuler.
Ersatz:
YB: Faivre, Laidani, Sulejmani, Jankewitz, Bürgy, Lefort. Atalanta: Rossi, Sportiello, Scalvini, Miranchuk, Lovato, Ilicic, Piccoli.
Bemerkungen:
YB ohne Fassnacht, Lustenberger, Nsame, Zesiger, Petignat, Monteiro, Zbinden (verletzt), Maier, Toure (nicht im Aufgebot). 11. Gosens verletzt ausgeschieden. 18. Tor von Atalanta wegen Abseits aberkannt.
Verwarnungen:
65. Sierro (Foul). 89. Zappacosta (Unsportlichkeit).