23.02.22 Interview

Der 25-jährige Walliser Edimilson Fernandes hat in seiner Karriere schon viel erlebt: Er war in England, Italien und Deutschland. Mitte Februar verpflichtete YB den 22-fachen Nationalspieler leihweise bis Ende Saison.

«Messi ist für mich der Beste der Geschichte»

Edimilson, wie fühlst Du Dich in Bern, in Deiner neuen Umgebung?
Ich bin sehr gut aufgenommen worden und freue mich auf die kommenden Monate bei YB.

Was gab den Ausschlag zugunsten von YB?
Die Gespräche, die ich mit Sportchef Christoph Spycher geführt habe. Er hat mir aufgezeigt, was er sich vorstellt und welche Rolle ich übernehmen könnte. Das hat mich sehr überzeugt. Darum kann ich sagen: Er war entscheidend.

Du bist 25 und hast schon grosse Ligen kennengelernt. Was hast Du im Ausland vor allem gelernt?
Ich bin immer noch der gleiche Mensch, aber ein besserer Spieler geworden dank meiner Erfahrungen in grossen Ligen bei West Ham, Fiorentina, Mainz und Bielefeld. Die englische Premier League ist für mich die Nummer 1, in Italien wird viel Wert auf taktische Belange gelegt, und in Deutschland machte ich im mentalen Bereich Fortschritte. Im Ausland lernt man, sich dem Konkurrenzkampf zu stellen, und man muss bereit sein, viel zu arbeiten.

Welcher Spieler hat Dich am meisten beeindruckt?
Paul Pogba von Manchester United, technisch und körperlich unheimlich stark. Er hat mir immer schon imponiert.

War Manchester United Dein Lieblingsclub in Deiner Kindheit?
Nein, das war der FC Barcelona. Und Lionel Messi war stets mein grosses Idol. Für mich ist er der beste Spieler der Geschichte, noch vor Cristiano Ronaldo.

Was hast Du Dir für die Zeit bei YB vorgenommen?
Ich will der Mannschaft eine gute Stütze sein, indem ich Verantwortung übernehme. Davor scheue ich mich nicht.

Welchen Eindruck hast Du von der Mannschaft?
Einen positiven. Der Teamgeist ist sehr gut, und die Qualität im Kader ist sehr hoch.

Der Rückstand auf Leader Zürich beträgt zehn Punkte. Was bedeutet das für das Meisterrennen?
Ich glaube an den Titel. Wir treffen noch zweimal auf den FCZ, da bietet sich die Gelegenheit, den Rückstand zu verringern. Ausserdem stehen immer noch 14 Partien bevor. Es kann noch sehr viel passieren. Aber klar ist: Wir dürfen nicht mehr Punkte verlieren wie gegen GC, sonst wird es sehr kompliziert.

Nun geht es am Samstag gegen Sion, Deinen ehemaligen Club. Ist das für Dich ein spezielles Spiel, erst recht, weil Dein Cousin Gelson Fernandes Vizepräsident der Walliser ist?
Nein. Ich bin ja nun doch schon eine Weile weg, und die Mannschaft ist nicht mehr dieselbe wie damals. Und ich glaube nicht, dass ich Probleme mit Gelson bekomme, wenn wir gewinnen… (lacht)

Du hast einen Leihvertrag bis Ende Saison unterschrieben. Welche Pläne hast Du für die Zeit ab Sommer?
Das ist völlig offen. Mein Vertrag bei Mainz ist noch bis Ende Saison 2022/23 gültig. Aber ich denke heute noch nicht an den Sommer. Wichtig ist es, dass ich meine Sache bei YB gut mache, dass ich Spielpraxis sammeln und der Mannschaft helfen kann, wo es nur geht.

Was sicher ein Ziel ist 2022: die WM-Teilnahme mit der Schweiz in Katar.
Ja, ganz sicher. Wir haben an der EM 2020 gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Ich glaube, dass wir auch an der WM eine Chance haben, den Viertelfinal zu erreichen.



[pd][sst]




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