10.09.15 Frauen NLA
Im fünften Spiel konnten die YB-Frauen endlich den ersten Vollerfolg feiern. Im Vergleich zum vergangenen Samstag zeigte sich YB stark verbessert und siegte gegen Yverdon verdient mit 6:1. Gerade aber in der zweiten Hälfte war das Spiel nicht immer so klar, wie das Schlussresultat vermuten lässt.

Die Spielorientierung des Heimteams zeigte sich relativ schnell: Man stand hoch und wollte nach vorne verteidigen, so den Gegner zu Fehlern verleiten und diese konsequent ausnützen. Ausserdem zeigten sie sich vor allem in den Zweikämpfen viel bissiger als noch vier Tage vorher gegen den FC Staad. So muste man dann auch nicht lange auf die erste Torchance warten. Ismailis Visier war aber noch nicht präzis genug eingestellt, ihr Abschluss nach Vorlage von Ribeaud strich am Tor vorbei und auch den zweiten Abschluss der Nationalspielerin konnte Chassot im Westschweizer Tor behändigen. Der Kopfball von Calligaris nach toller Vorarbeit war zu zentral platziert und deshalb ebenfalls eine leichte Beute für die Westschweizer Schlussfrau, die vergangenen Saison noch bei YB spielte. Doch nach 18 Minuten sollte die Führung dann Tatsache werden: Erne setzt sich am linken Flügel durch, spielt den Ball quer zu Ribeaud, die den Ball mit viel Druck aufs Tor bringt - dieses Mal ist Chassot chancenlos. Nach dem Führungstreffer dominieren die Bernerinnen das Spielgeschehen und spielen sich immer wieder gefährlich in die Gefahrenzone. Ein weiterer Treffer sollte aber vorerst nicht gelingen. Nach einem Entlastungsangriff wurde Yverdon in der gegenerischen Platzhälfte ein Freistoss zugesprochen, der eigentlich schon geklärt schien. Allerdings arbeiteten die Gelbschwarzen nicht konsequent genug auf den zweiten Ball, so dass dieser noch einmal - scheinbar ungefährlich - in den Strafraum gespielt wurde. Ein Missverständnis in der Hintermannschaft von YB führte aber dazu, dass Riat profitieren konnte und den Ball mit dem Kopf über die sich im Halbfeld befindende Oehrli ins Tor heben konnte. Für einmal zeigten sich die Bernerinnen aber relativ unbeeindruckt von einem Gegentor und hielten an ihrem bisherigen Spiel fest. Dafür sollten sie auch noch vor der Pause belohnt werden: Calligaris nutzt den ihr gewährten Freiraum im Mittelfeld und steckt wunderbar auf Ismaili durch, die aus 16 Metern mit der Picke zur Pausenführung trifft.
Nach der Pause schien zuerst nichts daraufhin zu deuten, dass Yverdon nochmals zurück ins Spiel finden sollte. Dies musste die Bernerinnen allerdings zur Passivität verleitet haben, denn plötzlich gewann Yverdon Überhand. Hurni traf bei ihrem Abschlussversuch den Ball zwar nicht ideal, doch dieser klatschte an die Latte. Nur wenig später fand Riat im Berner Strafraum zu viel Freiraum vor, konnte diesen aber nicht ähnlich erfolgreich nutzen wie vor dem Seitenwechsel. Just in dieser Phase kann sich Ismaili am rechten Flügel durchsetzen und Probst in der Mitte bedienen, die zum dritten Treffer für das Heimteam abschliesst. Damit war der Widerstand der Romandes gebrochen. Nun folgte die Kür von Florijana Ismaili, die - von ihren Teamkolleginnen oft mustergültig bedient - gegen die ausgepumpte Hintermannschaft ihre Schnelligkeit ausspielen konnte und zu einem Hattrick in der YB-Viertelstunde kam.

Wenn auch der Sieg am Schluss etwas gar hoch ausfiel, entspricht er doch dem Gezeigten. YB hatte mehr Spielanteile, war physisch wie gedanklich präsenter und spielte sich mehr Torgelegenheiten heraus. Nebst dem solidarischen Auftritt mit dem konsequenten Zweikampfverhalten deuteten sie in einigen Spielsituationen ihr technisches Potenzial an. Nun folgt eine Nationalmannschaftpause über mehr als zwei Wochen, bevor am 26. September das Auswärtsspiel in St. Gallen ansteht.


YB - Yverdon 6:1 (2:1)
Sportpark Wyler.- 115 Zuschauer.- SR Strub.
Tore: 18. Ribeaud 1:0, 32. Riat 1:1, 42. Ismaili 2:1, 73. Probst 3:1, 78., 88. und 90. Ismaili 4:1, 5:1 und 6:1.

BSC YB: Oehrli; Janine Burla, Fasel, Calò, Abbühl; Ribeaud (63. Heule), Schmid, Calligaris, Erne (84. Schenkel); Probst (78. Widmer), Ismaili.

FC Yverdon Féminin: Chassot; Tamburini (46. Wuichet), Miocevic, Mallaun, Pajovic; Gillioz, Hurni; Duclos, Jordao (46. Morina), Riat (70. Bueche); Beney.

Bemerkungen: YB ohne Scherrer (Aufbautraining), Avdyli, Alicia Burla, Mayland und Ziswiler (alle ohne Aufgebot). Corminboeuf, Gillmann und Imhof nicht eingesetzt. Yverdon ohne Benoit, Piller, Rahm (alle ohne Aufgebot) und Monnin (verletzt). Bourgeois und Imrak nicht eingesetzt.






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