10.01.23 Todesfall

Im Alter von 86 Jahren ist unser ehemaliger Spieler Toni Schnider gestorben. Er war ein grossartiger Mittelfeld-Stratege in den goldenen Fünfzigerjahren in der Mannschaft von Trainer Albert Sing. Toni Schnider stiess als knapp 21-Jähriger im Sommer 1957 vom FC Grenchen zu den Young Boys, die eben den ersten Meistertitel der Viererserie gewonnen hatten. Schnider erkämpfte sich auf Anhieb einen Stammplatz im Fanionteam, was damals angesichts der grossen internen Konkurrenz sowie des Reglements (während des Spiels war nur eine einzige Auswechslung im Verletzungsfall gestattet) alles andere als selbstverständlich war.
 
Seine Nebenspieler im Mittelfeld hiessen meist Heinz Schneiter, Otto Häuptli, Geni Meier, Marcel Flückiger, Willy Steffen, später auch Hansruedi Fuhrer und Richard Dürr.
 
Toni Schnider war nicht nur ein ausgezeichneter Fussballer, er galt in der YB-Mannschaft mit seiner fröhlichen und humorvollen Art auch als Stimmungsmacher und guter Geist im Team. Auf dem Platz war er nicht der Topskorer, sondern eher der laufstarke Einfädler mancher erfolgreichen Aktion – dazu gesellten sich bemerkenswerte Defensivqualitäten.
 
Mit Toni Schnider (oft fälschlicherweise Schnyder geschrieben) gewann der BSC Young Boys dreimal die nationale Meisterschaft (1957/58, 1958/59, 1959/60) und einmal den Cupfinal (1958, Double). Und selbstverständlich stand der eher kleingewachsene Mittelfeldspieler auch in der YB-Formation, als im Wankdorfstadion im Jahr 1959 die französische Meistermannschaft von Stade Reims im Halbfinal des Europacups der Meisterclubs 1:0 besiegt wurde. Die Kulisse mit 63'000 Zuschauenden bedeutet bis heute nationalen Rekord.
 
Toni Schnider setzte seine Fussballerkarriere nach seiner Berner Zeit (128 Meisterschaftsspiele von 1957 bis 1964) bei Servette und schliesslich beim FC Basel fort.
 
Der BSC Young Boys wird Toni Schnider in dankbarer Erinnerung behalten und spricht der Trauerfamilie sein herzliches Beileid aus.

[cb][sst]

Bilder:
Toni Schnider (rechts) im Jahr 2016 mit seinem ehemaligen Teamkollegen Felix Ansermet.
YB nach dem Cupsieg 1958 mit Toni Schnider (untere Reihe, ganz links)
Das «Kaugummi-Bild» von Toni Schnider aus dem Jahr 1964.




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